Sonntag, 22. März 2015

Ostern - Sorbische Eier - eine uralte Kunst


... und ich hatte das große Glück, dass ich diese alte Kunst lernen durfte.

Hallo alle zusammen,

eigentlich habe ich ja überhaupt keine Zeit, aber das muss ich Euch einfach zeigen.


Wir haben eine wunderbare Lehrerin in Werken und daher das Glück, dass wir uns auch selbst im Unterricht mit einbringen dürfen. Diesmal war unser "Hahn im Korb" oder auch unser "Quotenmann" dran. Er hat uns die Kunst des SORBISCHEN EIERMALENS  beigebracht und davon möchte ich Euch einige Bilder zeigen.


Die wichtigsten Utensilien dafür sind ein selbst gebastelter Halter für den gebogenen Löffel, auf dem echtes Bienenwachs geschmolzen wird. Und als "Pinsel" dient ein Bleistift mit Gummi am Ende, auf welchen eine Stecknadel mit Glaskopf gesteckt wird. Der Glaskopf ist wichtig, denn in der Hitze des geschmolzenen Wachses würde einer aus Plastik nicht überleben.


Wichtig ist, dass ihr die noch nicht ausgeblasenen Eier benützt (Stempel mit Spüli entfernen). 
Und dann gehts auch schon los! Ihr taucht den Stecknadelkopf in das geschmolzenen Wachs und bringt Ornamente Eurer Wahl auf das Ei auf (hier in weiß zu sehen). Ihr müsst schnell arbeiten, denn das Wachs wird schnell wieder hart.


Hier könnt Ihr gut die verschiedenen Ornamente erkennen. 
Der nächste Schritt ist dann das Färben - herkömmliche Eierfarben können hierfür verwendet werden.
Wir haben in der Klasse gemerkt, dass es gut ist, wenn man beim Tauchgang die Eier immer in Bewegung hält. 
Sind die Eier trocken, kann man das Wachs wieder entfernen. Hierzu könnt Ihr die Eier an eine Kerze halten und mit einem Tuch das geschmolzene Wachs abreiben. 
Wir hatten den Luxus, dass wir einen Heißluftpistole hatten, da geht es besonders schnell.

Ich kann nur sagen, dass es wirklich sehr viel Spaß macht und ich sehr dankbar bin, dass uns Tobias diese Technik gezeigt hat. 
Hat man dann ein wenig Übung, werden die Eier immer besser.

Ach so! Zum Schluss geht es dann ans Ausblasen der Eier - das ist wirklich spannend! Denn wenn man nicht vorsichtig ist, ist die ganze Arbeit umsonst. Aber ich kann Euch beruhigen, mir ist nur eines kaputt gegangen.

Habt Ihr denn in meinem Nest den süßen Hasen entdeckt?


Das ist auch ein Werkstück der letzten Wochen. Denn unsere Lehrerin hat uns die Möglichkeit außerhalb unserer Schule in Werkstätten zu arbeiten ermöglicht. Der Hase entstand in der Einheit Laubsägearbeiten. Das Werkstück war nicht vorgegeben und ich habe mich für Ostern und Hase entschieden. Laubsägen ist übrigens auch eine tolle Sache!

Die Eier sind wirklich gut dafür geeignet guten Freunden und lieben Menschen eine kleine Freude zu machen. Für die Verpackung habe ich Euch auch eine kleine Idee zum Nachmachen im folgenden Teil.



Sind die nicht schön? Ja, genau! Da geht wirklich ein Ei rein.


Die Vorlage findet ihr unten. Ihr könnt sie Euch rauskopieren und in der gewünschten Größe ausdrucken.




Bei dem grauen Modell habe ich einfach einen Tonkarton in grau verwendet und außen mit der selben Nadel und Farbe das Muster aufgebracht.



Dieses Modell war eigentlich eine Vorarbeit in der Farbenkunde bei meiner Kreativlehrerin. Von ihr ist auch die Idee für diese schöne Verpackung.

Ich hoffe ich konnte Euch vielleicht auf eine neue Idee für Ostern bringen und ich habe Euch damit Freude bereitet.

Jetzt wird es wieder Zeit für mich, an die Schule zu denken. Morgen beginnt die Woche schon mit Psychologie, Pädagogik und Heilpädagogik, da muss nochmal über die Einträge geschaut werden :-)

Ich wünsche Euch eine wunderbare Zeit und hoffe, dass ich wieder öfter Zeit für einen Post finden werde. Denn ich hätte jede Menge Material auf Lager, aber eben wenig Zeit - vielleicht spielt sich das irgendwann doch noch ein.

Ganz liebe Grüße

Eure Petra